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Land und Leute.

Das Land.

Die Kultur eines Volksstammes ist wesentlich bedingt durch die Beschaffenheit des Bodens, den er bewohnt und bebaut. Unter diesem Gesichtspunkte sei vor allem hier festgestellt, daß der Boden Sachsens seit je den Ruf großer Ertragsfähigkeit gehabt hat. So fanden ihn bereits im 7. Jahrhundert, als noch die Sorben-Wenden im Besitze des von den Hermundurern verlassenen Landes waren, fränkische Mönche, welche sich jedenfalls schon im Hinblick auf eine zukünftige Eroberung durch die Deutschen mit demselben bekannt gemacht hatten. Sie schrieben nämlich, daß dem Lande der Sorben nur noch Wein, Feigen- und Ölbäume fehlten, um das gelobte Land heißen zu können …

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Die Leute.

Ein sehr günstiges Bild vom Charakter des sächsischen Volkes entwirft die französische Schriftstellerin Baronin de Staël in ihrem heute noch lesenswerten Buche: „De l’Allemagne“: „Als ich einst (im Jahre 1803 wahrscheinlich) von Dresden nach Leipzig reiste, machte ich am Abend in Meißen Halt, einer kleinen, auf einer Höhe am Ufer eines Flusses gelegenen Stadt, deren Kirche Gräber einschließt, die heiligen Erinnerungen gewidmet sind. Ich ging auf einem freien Platze auf und ab und gab mich jener Träumerei hin, welche der Sonnenuntergang, der Blick auf die Landschaft und das Rauschen der Wogen zu unsern Füßen so leicht in unsrer Seele wachrufen. Da hörte ich die Stimmen einiger Leute aus dem Volke; ich fürchtete, unpassende Worte zu hören, wie man sie anderwärts auf den Straßen singt, aber wie groß war meine Verwunderung, als ich folgenden Rundreim hörte: Sie haben sich geliebt und sie sind mit der Hoffnung gestorben, einander wiederzusehen. Glückliches Land, wo solche Gefühle volkstümlich sind, wo sie selbst durch die Luft, welche man einatmet, ein gewisses religiöses Gemeinschaftsleben verbreiten, dessen zartes Band die Liebe zum Himmel und das Mitleid mit der Menschheit sind.“

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Die Frauen.

Geradezu überschwenglich in seinem Lobe der sächsischen Frauen ist der „reisende Franzose“. Er schreibt von Dresden aus: „Je länger ich hier bin, Bruder, um so mehr glaube ich in meinem Vaterlande zu sein. Die Sitten der hiesigen Einwohner, ihre Lebensart, ihre Gebärden, Vergnügungen, der Ton ihrer Gesellschaften, kurz alles versetzt mich nach Haus. Ich wünsche nur, daß unsre Damen, Fräuleins und Mädchen so schön und frisch wären als die hiesigen! Das hiesige Frauenzimmer hat nicht nur die Kenntnisse, welche unmittelbar dazu beitragen, seine natürlichen Reize zu erhöhen, sondern auch sehr viel allgemeine Weltkenntnis und, was noch viel mehr ist, schöne Sitten! Hier gibt es wahre Ideale von Schönheiten …

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