Zur Einführung.

Was rauscht mit hellem Klang empor zu Tage? Ein Wunderborn – des Volkes heil’ge Sage!

Mein Sagenbuch will eine zweifache Aufgabe lösen. Zunächst soll es dem sächsischen Volke gewidmet sein, aus dessen Schoße es geboren ist. Seit der Belebung des volkskundlichen Gedankens in unserer Heimat erscheint das Verlangen nach einschlägigem Lesestoff beträchtlich gesteigert. Am ausgeprägtesten zeigt sich in weiteren Kreisen eine Neigung für Sagen, weil in ihnen die ältesten und vertrautesten Regungen der Volksseele besonders lebendig wiederklingen.

Bisher entsprach jedoch kein allgemein sächsisches Sagenbuch diesem Wunsche, wenn auch einzelne Landesteile befriedigende Sondersammlungen besaßen. Und das einzige Werk, das eine umfassende Sammlung des ganzen heimischen Sagenmaterials wenigstens erstrebte, Gräßes „Sagenschatz des Königreichs Sachsen“, ist seit Jahren im Buchhandel vergriffen und auch beim Antiquar kaum noch zu erlangen. Aus diesem Grunde bin ich gern der Aufforderung der Inhaber der Schönfeldschen Verlagsbuchhandlung gefolgt, eine dritte Auflage des bei ihr erschienenen Gräßeschen Werkes zu bearbeiten.

Daß das Buch im Fortschreiten der Arbeit, statt einer Neuauflage, ein völlig neues Werk geworden ist, liegt nicht allein an der Fülle neuen Sagenstoffes, den ich beibringen konnte, sondern vor allem an meiner wesentlich anderen Auffassung vom Charakter der Sage und an der von Gräße grundverschiedenen Anlage des Buches, wie sie die höher gesteckten Ziele der modernen Volksforschung bedingen.

Der Volkskunde aber soll das vorliegende Buch in gleicher Weise dienen. Diese verlangt ein möglichst lückenloses und sorgfältig gesichtetes Material. Solange die sächsische Forschung sich nicht auf ein solches stützen Kann, muß sie sich mit Anregungen und der Ausbildung der Methode begnügen, wie das z. B. Prof. Mogk in berechtigter Selbstbeschränkung in seinem Aufsatze: Aberglaube und Volksmythen (bei Wuttke, Sächsische Volkskunde, Kapitel III, 11) getan hat. Gerade dieser Aufsatz aber erweckt den Wunsch, eine erschöpfende Darstellung des heimischen Volksglaubens auf breiter Grundlage zu erhalten. So ward die Sammlung der sächsischen Sagen eine Notwendigkeit. Das Buch dient einer jungen Wissenschaft, die zwar bei den Volksforschern und -freunden ihr Recht aufs Dasein unbestreitbar erwiesen hat, der aber große Massen noch verständnislos gegenüberstehen. Daher halte ich es für angebracht, auch hier Kurz auf die hohe nationale, soziale und wissenschaftliche Bedeutung der Volkskunde hinzuweisen.

Heute pocht die Volksseele, die den stetig entwickelten, ureignen Ideengehalt einer nationalen Gesamtheit ausdrückt, mit Macht an die Pforten einer neuen Zeit, deren kraftspendende Quellen ihr vorerst noch nicht ausreichend fließen. Da erwächst unserer Wissenschaft vom Volke die vornehme Aufgabe, das Verständnis für die Grundlagen des Volkslebens zu wecken, um einen Bruch in der Entwicklung des Volkstums zu verhüten und die neu auftretenden Begriffe in dem Jungbrunnen unserer nationalen Eigenart zu läutern und zu stärken. Die Vorstellungen, die unsere Gegenwart bewegen, kommen aus den Kreisen allgemeiner Bildung; indem Angehörige dieser Stände zu ihrer eigenen Stärkung und Erquickung ins Volk hinabsteigen, von dem sie sonst eine beklagenswerte Scheidewand trennt, lernen sie die Volksgenossen wieder verstehen, lieben und achten. So hat die Volkskunde auch eine sozial versöhnende Kraft. Und auch eine hohe wissenschaftliche Bedeutung wohnt ihr inne. Geschichte, Geographie, Völkerkunde, Philosophie und noch manch andere Wissenschaft schöpfen Belehrung und Erkenntnis aus den „Elementen des Volksgeistes“, wie sie das volkskundliche Material bietet.“

Die vorliegende Sammlung ist somit ausreichend begründet. Da sie aus Gräßes Buch entwickelt ist, so habe ich zunächst mein Verhältnis zu jenem klarzustellen. Der Sagenschatz Gräßes enthält in seiner 2. Auflage (Dresden 1874) 894 Sagen aus dem Königreiche, sowie einen Anhang, die Sagen des Herzogtums Sachsen-Altenburg, mit 107 Nummern. Die letzteren sind, entgegen dem ursprünglichen Plane, weggeblieben, weil sonst der Umfang des neuen Buches allzugroß geworden wäre. Da einmal – aus praktischen Gründen – der Sagenhort einer politischen, nicht einer ethnographischen Einheit zusammengestellt werden sollte, so lag es zudem nahe, sich streng innerhalb der Grenzen des Königreichs zu halten und die altenburgischen Sagen einer besonderen Sammlung zu überlassen. Von den sächsischen Sagen Gräßes sind 267 ausgemerzt oder – doch betrifft dies nur eine sehr geringe Anzahl – nach älteren und reinen Quellen wiedergegeben worden. Der Rest von 627 Sagen bildet nun keineswegs das ausschließliche Eigentum Gräßes, denn ihre überwiegende Mehrzahl ist aus allgemein zugänglichen Schriftwerken entlehnt. Es scheint mir jedoch eine Pflicht der Dankbarkeit gegen meinen Vorgänger zu sein, dessen Werk bei den Sagen als nächsten Fundort zu nennen, die er zuerst in seiner Sammlung verwertet hat. Gräße allein gehören von den hier verwendeten Sagen nur 61 an, während das vorliegende Buch 120 bisher ungedruckte Sagen aufweist. Ein Zeugnis für die rege Mitarbeit, deren ich mich erfreuen durfte (denn meine eigenen Beiträge aus dem Volksmunde hatten in der Hauptsache schon in meinem Sagenbuch der Sächsischen Schweiz Aufnahme gefunden), zugleich ein erfreulicher Beweis, daß die Volkssage bis heute noch im Lande lebendig ist.

Zu dem genannten Material kommen aus anderen, von Gräße nicht benutzten Werken 521 Sagen, unter denen 76 allein aus Köhlers Sagenbuch des Erzgebirges entnommen sind, während dieses für eine ähnliche Anzahl als jüngste Quelle genannt ist. So umfaßt mein Buch 1268 Sagen. Wer möchte behaupten, daß mit ihnen der Sagenborn unserer Heimat erschöpft sei? Eine Neuauflage dieses Werkes wird hoffentlich noch manches frisch ausgeseifte Goldkorn vorlegen Rönnen. Aus den großen Städten des Vaterlandes freilich ist wohl kaum eine weitere Ausbeute zu erwarten. Schon diesmal habe ich mich fast ausschließlich auf das von Gräße für sie beigebrachte Material beschränken müssen. Ze kräftiger das neue Leben in ihren Straßen flutet, desto gründlicher werden Erinnerungen an vergangene Zeiten hinweggespült. Zwar fehlt es auch in den Brennpunkten unserer modernen Kultur nicht an Ansätzen zu neuer Sagenbildung, aber es mangelt dort an der beschaulichen Ruhe, deren die darin dem Epos verwandte Sage zu ihrer Entwicklung bedarf; vielfach entartet auch in den Städten ein an sich zur Sagenbildung fähiger Keim in seichten Klatsch. Auch das sogenannte sächsische Niederland hat, trotz seiner überwiegend bäuerlichen Bevölkerung, wenig Neues zum vorliegenden Buche beigesteuert. Da bis heute keine besondere Sammlung auf jenem Gebiete vorliegt, so könnte es scheinen, als ob dort die Freude an der heimischen Sagenwelt erloschen sei; vielleicht fördert aber gemeinsame Arbeit doch noch das verborgene Sagengut ans Licht.

Viel günstiger lagen die Verhältnisse in den anderen Teilen Sachsens.

Für das Vogtland lieferten die schon von Gräße benutzten Werke: Köhler, Volksbrauch, Aberglauben usw. im Vogtlande, Leipzig 1867, und Eisel, Sagenbuch des Vogtlandes, Gera 1871, noch einige Nachträge.

Das Erzgebirge erfreut sich des mit wahrem Bienenfleiß zusammengetragenen Werkes von Köhler: Sagenbuch des Erzgebirges, Schneeberg und Schwarzenberg 1886, das auch das böhmische Erzgebirge einschließt und dessen ausgiebige Benutzung mir von der Verlagsfirma in dankenswertester Uneigennützigkeit gestattet wurde. Manch wertvollen, bisher ungekannten Beitrag bot ferner der alte Chronist des Erzgebirges, der sagenkundige und sagengläubige Mag. Christian Lehmann, Pfarrer zu Scheibenberg, in seinen handschriftlichen, der Universität Halle gehörigen Collectanea autographa. Recht brauchbar erwies sich auch das kleine, aber inhaltreiche Büchlein: Aberglaube im Erzgebirge vor fünfzig Jahren. Ein interessanter Hutzenstuben-Abend. Globenstein bei Rittersgrün 1891. Aus der Gegend zwischen Penig und Rochlitz lieferten Zimmermanns Sagen und Mären aus dem Tale der Zwickauer Mulde, Chemnitz 1901, aus dem unteren Zschopautale Buchheims poetisches Buch: Aus Waldheims Vergangenheit 1900, erwünschte Beiträge. Endlich gaben: Ziehnert, Sachsens Volkssagen, Annaberg 1886, und Gießler, Sächsische Volkssagen, Stolpen o. J., noch einige Ergänzungen.

Das allzulange verborgene Sagengut des Meißner Hochlandes habe ich in meinem Sagenbuch der Sächsischen Schweiz, Leipzig 1894, ans Licht gebracht. Dank dem Entgegenkommen der Verlagsfirma konnte es hier unbeschränkt verwendet werden.

Für die Landschaft hinter der Dresdner Heide, das Quellgebiet der Röder und Pulsnitz, durfte ich die Handschrift eines demnächst erscheinenden Werkes: Sagen und geschichtliche Bilder aus Ostsachsen, mit besonderer Berücksichtigung der westlichen Lausitz, von Kantor B. Störzner in Arnsdorf benutzen, wofür ich dem geehrten Verfasser lebhaften Dank schulde. Die Lausitzer Sagen mehrte zunächst eine Nachlese bei Haupt, Sagenbuch der Lausitz, Leipzig 1862. Vor allem aber ward die höchst wertvolle Sammlung Pilk im Archiv des Vereins für Sächsische Volkskunde eine reiche Fundgrube dafür. Meinem gelehrten und selbstlosen Freunde Dr. Pilk in Dresden verdanke ich dann eine Fülle weiterer Beiträge aus jenem Gebiete.

Sein Verdienst ist es, daß mein Buch der deutschen Sagenforschung zum ersten Male den Sagenschatz der sächsischen Wenden, den Männer wie Mucke, Czerny, Hornig, Immisch, Pfuhl, Schulze u. a. in den

Zeitschriften Luzica, Luzièan, Casopis Macicy Serbskeje zusammen getragen haben, bequem zugänglich macht.

Daß ich außerdem an vielen Stellen auf Sagengold geschürft habe, besonders auch in der periodischen Literatur Sachsens, lehren die jeweils vorgesetzten Quellenangaben. Der so vielseitig andrängende Stoff verlangte eine Klärung und Sichtung. Darum galt es zunächst, eine feste Umgrenzung des Begriffes „Sage“ zu gewinnen. Nach seiner Ableitung vom Verbum sagen bedeutet das Wort zunächst eine Erzählung schlechthin. Noch schließen alte Leute meiner Heimat ihren Bericht über irgend ein Ereignis gern mit den Worten: „Es geht so eine Sage.“

Für die Zwecke der Volkskunde, die uns die Volksseele bei ihrem Denken und Schaffen zeigen will, erweist sich jedoch dieser allgemeine Begriff der Sage als zu geräumig. Sage kann hier vor allem nur die Überlieferung genannt werden, an der das Volksbewußtsein unter Verwendung typischer Vorstellungen ausdeutend und fortgestaltend tätig ist. Mit anderen Worten: Ein Bericht wird erst dann zur Sage, wenn er sich nicht mit der Wiedergabe der einfachen Tatsache begnügt, sondern sie auch erklärt und dazu Anschauungen benutzt, die im Volke allgemein umlaufen und auch auf jeden ähnlichen Fall angewendet werden können.

Ihren Stoff entlehnt die Sage ungewöhnlichen Formen oder Vorgängen in der Natur (Erratische Blöcke, Irrlichter, Gewitter usw.), allgemein menschlichen Zufällen (Traum, Krankheit, Tod u. dergl.) und den ganze Völker oder einzelne Volksgruppen berührenden geschichtlichen Ereignissen (in denen sich eine Kulturepoche widerspiegelt). Aus jenen erwächst die mythische Sage, aus diesen die historische.

Die Sage kann daher durch wissenschaftliche Untersuchung auf ihren wahren Kern zurückgeführt werden – nur vereinzelt wird sie sich als bloße Erfindung entpuppen –, ihrem Wesen nach aber fordert besonders die mythische Sage unbedingten Glauben, der über den jeweils herrschenden Glauben, nicht nur der Kirche, hinausgeht. So verquicken sich Sage und Aberglaube, ja man möchte die Sage in vielen Fällen geradezu als den durch Beispiele gestützten und erwiesenen Volksglauben bezeichnen, als einen dramatisierten Aberglauben. Umgekehrt können natürlich Sagen verblassen und abergläubische Vorstellungen als Rückstand verbleiben.

Demnach sind z. B. die Erzählungen bei Gräße (Nr. 277) von der schönen Polyxena, die ihren Ehegatten um eines Buhlen willen ermordet und darum enthauptet wird, oder (Nr. 280) von dem Affen, der zu Freiberg mit einem Wickelkinde auf ein Dach flüchtet, aus einem Sagenbuch auszuscheiden und etwa einer Sammlung merkwürdiger Begebenheiten einzufügen. Anderes wieder würde in ein Werk über den Aberglauben in Sachsen oder als Beitrag zu einem Buche über sächsische Städtewahrzeichen dienen können usw.

Soweit es sich um übernatürliche, auf den Glauben gestellte Züge im Wesen der mythischen Sage handelt, wird eine verschiedene Weltanschauung über die Aufnahme einzelner Sagen in eine Sammlung solcher immer geteilter Ansicht sein. Dem kirchengläubigen Christen, besonders in katholischen Gegenden,

werden manche Wundersagen (wie die Legenden) als durchaus mögliche Geschehnisse hier nicht am rechten Platze erscheinen; gewisse Seelen- und Zaubersagen (z. B. Nr. 1 und 660) wird unsere Zeit gern als mesmerianische Versuche und hypnotische Vorführungen erklären (vgl. Paudler in den Mittheilungen des Nordböhmischen Exkursions-Klubs, XVIII. S. 17 ff.), während von anderer Seite sogar der Versuch unternommen worden ist, die mit Steinen werfenden Poltergeister als vorhanden nachzuweisen (Dr. Carl du Prel in den Psychischen Studien, XXI (1894), S. 535 ff.).

Auf diese Sonderauffassungen brauchte ich jedoch bei der Herausgabe des vorliegenden Buches weiter keine Rücksichten zu nehmen. Daß die Märchen und Legenden des Sachsenlandes hier ausgeschaltet worden sind, bedarf wohl keiner besonderen Begründung. Wenn sie einst von kundiger Hand bearbeitet sein werden, wird man über den ungeahnten Reichtum an sinnigen Märchen staunen. Legenden besitzt vornehmlich die katholische Wendei in großer Zahl und Schönheit.

Der Sagenforscher hat sich aber noch mit einer Anzahl Gebilde auseinanderzusetzen, die mit dem Anspruche, Sage zu sein, an ihn herantreten. Das sind die in bewusßter literarischer Tätigkeit geschaffenen sagenhaften Erzählungen.

Kann er durch unmittelbares Zeugnis nachweisen, daß ein Schriftsteller aus eigenster Phantasie, vielleicht gar mit bestimmten Nebenabsichten eine Sage gebildet hat, so ist diese natürlich abzulehnen; denn sie würde den Volksforscher nur irreleiten. Ein solches Gebilde ist z. B. die Sage vom Trompeterschlößchen zu Dresden (Gräße Ar. 109), die von Th. Hell nach seinem eigenen Geständnis erfunden worden ist, oder die Sage von der bretternen Saloppe (ebenda Nr. 594), durch die eine bekannte Dresdner Familie verunglimpft werden sollte.

Anders liegt die Sache, wo der (bekannte oder unbekannte) Dichter ein dem Volke entnommenes Sagenkorn poetisch befruchtet und es dann dem Volke zur weiteren Ausbildung zurückgibt.

Eine solche Wechselwirkung zwischen bewußter und unbewußter Gestaltung eines Sagenstoffes läßt sich recht hübsch an dem Verhältnis der „langen Schicht zu Ehrenfriedersdorf“ (Nr. 1250) und dem „Bergmann von Falun“ erkennen, das neuerdings wiederholt der Gegenstand literargeschichtlicher Untersuchung gewesen ist. Denn solchen Stoffen gegenüber wird die Sagenforschung zur Literaturgeschichte. Diese Sagen bilden den Niederschlag gewisser literarischer Strömungen im Volke. Aus der Art, wie sie das ursprüngliche Erzeugnis der Volksseele umprägen und sich dann wieder in der Masse verbreiten, gewinnt ferner der Sagenforscher schätzbare Parallelen zu tieferem Eindringen in das ältere Sagenmaterial. Solche literarische Sagen aus einer Sammlung wie die vorliegende auszuschließen, wäre also ein schweres Unrecht. Sie sind hier als romantische Sagen bezeichnet, weil der Einfluß der Romantik auf die Mehrzahl unter ihnen unverkennbar ist.

Ich habe früher einmal (Mitteilungen des Vereins für Sächsische Volkskunde, Bd. 1, Heft 2, S. 7 ff.) die eigentliche Volkssage dem Volksliede im engeren Sinne zur Seite gestellt, mit dem volkstümlichen Liede aber die volksmäßige Sagendichtung verglichen. Letztere muß jedoch die Kennzeichen echter Volkssage aufweisen. Entspricht das literarische Erzeugnis dieser Forderung nicht, dann freilich ist es als „unecht“ aus einer Sagensammlung zu verbannen.

Der Versuch einer derartigen Scheidung sollte nicht als Vermessenheit angesehen werden, wenn auch zuzugeben ist, daß eine untrügliche Methode, echte und unechte Sagen auseinanderzuhalten, nicht besteht. Doch gibt es einige Kriterien. Das oberste Kennzeichen der Volkssage ist Schlichtheit. Ihr eignen keine verwickelten Situationen, und alles Gekünstelte liegt ihr fern. Eine reiche Nomenklatur muß sofort den Verdacht bewußter Sagenerfindung wecken. In dieser Hinsicht sind sehr lehrreich die beiden in meinem Sagenbuche der Sächsischen Schweiz einander gegenübergestellten Sagen von dem Ursprunge des Namens Schandau (d. a. O., Nr. 86 und 87). Es sollte eigentlich keiner Erörterung bedürfen, daß solche Sagen in keine verständige Sammlung gehören, die ihre Wesenszüge aus den Vorstellungen einer internationalen Kultur oder aus gelehrten Einzelstudien nehmen. Denn um es nochmals zu wiederholen: die Volkssage soll erkennen lassen, was eine Gesamtheit bewegt, und nicht, welche Gedanken die Seele eines einzelnen erfüllen. Wenn ein schriftgewandter Mann aus dem Volke die abergläubischen Vorstellungen seiner Heimat und seiner Zeit um einen wirklichen oder erdachten Vorfall gruppiert, so hat diese volksmäßige Sage Anspruch auf die Beachtung des Forschers. In dieser Weise scheint die Mehrzahl der Sagen in dem eingangs erwähnten Büchlein: Aberglaube im Erzgebirge vor 50 Jahren, entstanden zu sein. Es ist das echtes Sagengut. Und wenn sich beispielsweise vor 120 Jahren in Lugau (Erzg.) mehrere Männer verbanden, um unter Anwendung der im Volke umlaufenden mythischen Anschauungen einem leichtgläubigen Bauern den Teufel vorzugaukeln und ihn um sein Geld zu betrügen, so hätte ihr Treiben als eine rechte Sage im Gedächtnis der Nachkommen fortleben können, wenn nicht ein beherzter Begleiter jenes Bauern dem Bösen die Hörner abgeschlagen hätte (siehe Unger, Lugau in alter und neuer Zeit, Lugau o. J. 1894, S. 26 ff.). Auf ähnlichen Vorfällen beruht wohl manche Gespenster- und Schatzsage auch im vorliegenden Buche. (Man vgl. die Anmerkung zu Nr. 339; zu Nr. 344 aber die Mitteilung in Schumanns Staats-, Post- und Zeitungslexikon, V, S. 629; ferner das „Glückauf!“ XII, S. 78 ff. u. a.)

Wenn dagegen Haupt (Sagenbuch, I, 1) eine Sage von Gott Schwabus erzählt, oder Gräße (a. a. O., Nr. 301) von dem heiligen Haine des Gottes Schwantewit zu Schmannewitz bei Oschatz berichtet, so ist das gelehrte Fabelei, mit der der Volksgeist nichts gemein hat. Der Götterhimmel des sächsischen Volkes ist sehr dürftig besetzt.

Wollte man die sinnlose Ableitung des Wortes Dresden aus einem pseudoslavischen trasi = Fähre, die noch immer in den Köpfen mancher Gebildeten spukt, in der Form der Sage bieten, daß vor alters an der Stelle der heutigen Stadt eine Überfahrtsstelle der Wenden gewesen sei und der Ort davon heute noch Dresden heiße, so würde man sich am Volksgeiste versündigen. Echte Sage aber ist es, wenn man erzählt, daß einst ein Wettiner dem Orte einen Namen geben wollte und dazu das erste Wort bestimmte, das er beim Einreiten durchs Tor höre; wobei dann ein Maurer seinem Genossen mit Beziehung auf einen fortzubewegenden Stein gefragt habe: Drehst’n oder wendst’n? Diesen Volkswitz hat auch nur ein müßiger Kopf erfunden, aber er ist im Sinne der Menge gedacht.

Ich bin mir wohl bewußt, daß auch in meinem Buche die Scheidung der Sagen nach den erörterten Grundsätzen nicht immer gelungen ist; den Versuch aber wird man als berechtigt anerkennen müssen. Den Ausschlag kann in letzter Linie immer nur das feine Gefühl des in langer Arbeit geschulten Sammlers geben, wie denn ein poetischer Sinn für den echten Volksforscher unerläßlich ist. Nicht aus Büchern wird der Volksgeist begriffen, sondern im lebendigen ununterbrochenen Verkehr mit dem Volke. Glücklicherweise gibt es endlich noch ein sicheres Erkennungszeichen für die Echtheit einer Sage. Es ist die empfängliche oder ablehnende Haltung des Volkes selbst. Ein einziges Beispiel mag das beweisen. Vor etwa 60 Jahren versuchte C. J. Hofmann in seinem Buche: Das Meißner Hochland, Lohmen 1842, den Rübezahl des schlesischen Gebirges in die Sächsische Schweiz einzuschmuggeln. Diese plumpe Verpflanzung in ein Volkstum, das jenen Berggeist kaum dem Namen nach kennt, schien zu gelingen. Denn die neue Rübezahlsage ging in verschiedene Sagenbücher der Sächsischen Schweiz über, und obwohl Prof. Ruge und ich an mehreren Orten (siehe Mitteilungen des Vereins für Sächsische Volkskunde, Bd. l, Heft 2, S. 9 ff.) vor diesem „Rübezahlschwindel“ gewarnt haben, hat jene Sage sogar Aufnahme in das in Sachsens Volksschulen gebräuchliche Lesebuch „Die Muttersprache““, Ausgabe B, Teil III gefunden. Unser Eifer war also umsonst; er war aber auch überflüssig. Das noch sagenfreudige Landvolk der Sächsischen Schweiz lehnt bis zur Stunde den Rübezahl mit überlegenem Lächeln ab und wird ihn immer ablehnen. Nur der fremde Forscher sei hier nochmals gewarnt.

So viel über mein Verhältnis zum Stoff der Sagen. Der Sagensammler muß aber auch Stellung zur Form der Sage nehmen. Im allgemeinen wird man gut tun, von der Wiedergabe der Volkssage in gebundener Rede abzustehen. Nicht jeder Forscher ist zugleich ein Goethe oder Bürger, und meist streift eine solche Bearbeitung den Schmelz von dem eigenartigen Gebilde. Wer die Blume der Sage im Volke pflücken will, dem ist die keusche Hand der Brüder Grimm zu wünschen und deren Geleitswort auf den Weg zu geben: „Das erste, was wir bei Sammlung dieser Sagen nicht aus dem Auge gelassen haben, ist Treue und Wahrheit.“ Soweit in meinem Buche mündliche Überlieferungen beigebracht sind, ist diese Mahnung fast ausnahmslos beherzigt. Sie sind nach der Weise des Erzählers aus dem Volke wiedergegeben, und wo es anging, sind auch dialektische Wendungen nicht vermieden. Dieselbe Treue glaubte ich aber auch meinen gedruckten Vorlagen zu schulden, obwohl ich weiß, daß man gerade Gräße den ungefügen Stil seiner Sagen oft zum Vorwurf gemacht hat. Ich habe sogar in einzelnen Fällen, wo Gräße modernisiert hatte, die ältere Stilform wieder hergestellt. Nur etwa daraus hervorgehende Unklarheit habe ich möglichst zu vermeiden gestrebt, was jedoch meistens durch eine sorgfältigere Interpunktion zu erreichen war. Denn es ist meine Meinung, daß z. B. die oft recht unpoetischen Gespenstersagen, die meist aus dem 17. Jahrhundert überliefert sind, einen viel stilvolleren Eindruck machen, wenn sie in der unbeholfenen Ausdrucksweise jener Zeit überliefert werden. Dem Volksforscher wird zudem manchmal eine einzige altmodische Wendung zum Verständnis der Sage viel willkommener sein als eine noch so glatte Umschreibung.

Mein Sagenbuch soll ja auch kein Schullesebuch sein. Wohl aber sollte es in die Hand jedes Lehrers gelangen, der aus ihm Stoff für den heimatkundlichen und geschichtlichen Unterricht auswählen und seinen Schülern in der Form darbieten kann, die er im gegebenen Falle für geeignet hält. Und ähnlich denke ich mir den Gebrauch des Buches in der Familie. Der Vater oder die Mutter, die sich aus dem Sagenbuche die Kenntnis einer heimischen Sage erworben haben, werden nicht um die rechten Worte verlegen sein, wenn sie den lauschenden Kindern am traulichen Herdfeuer von dem geprellten Teufel oder dem schönen, unglücklichen Nixenkinde oder von der Entstehung des Heimatsortes erzählen. Die Sorge aber, die heranwachsende Jugend möge durch die Wiederbelebung der Sagengestalten geschädigt werden, ist unnütz. Auch Goethe hat das Fabulieren schon vom Mütterlein gelernt; sein „Faust“ zeigt eine tiefgehende Vertrautheit mit dem Volksglauben seiner Zeit, und doch wandelte er auf den Höhen der Menschheit. Man betone nur in der Erzählung dem Kinde gegenüber immer das: Es war einmal. Andererseits bietet die liebevolle Versenkung in die heimische Sagenwelt willkommene Gelegenheit, die Phantasie des Kindes anzuregen, die bei der heutigen Erziehung oft so arg verkümmert oder in falsche Bahnen gelenkt wird.

Eine ungemein wichtige Aufgabe besteht endlich für den Herausgeber eines Sagenbuches in der übersichtlichen Anordnung des Stoffes. Je nach der Bestimmung des Wertes wird eine Gliederung nach stofflichen Gesichtspunkten oder nach geographischen Verhältnissen empfehlenswerter sein. Bei der zweifachen Absicht des vorliegenden Buches, der Wissenschaft und dem Volke zu dienen, schien eine Verbindung beider Einrichtungen geboten.

Überdies wird durch die einseitige Gliederung Zusammengehöriges zerrissen, und auch ein peinlich sauber gearbeitetes Sachregister oder Ortsverzeichnis kann dem wissenschaftlichen Benutzer des Buches viele eigene Mühe nicht ersparen. Ich habe darum die Sagen zunächst ihrem Inhalte nach in drei große Gruppen vereinigt, die sich aus meiner Auffassung der Sage von selbst ergeben: I. Mythische Sagen, II. Geschichtliche Sagen, III. Romantische (literarische) Sagen.

Innerhalb der Gruppe I ist im Anschluß an Mogks lichtvolle Darstellung der deutschen Mythologie (Pauls Grundriß der Germanischen Philologie, I, 982 ff.) in besonderen, in sich nochmals gegliederten Abteilungen der (ältere) Seelen-, Elben-, Dämonen- und Götterglaube unseres Volkes zusammengefaßt, dem sich ein Kapitel aus dem (jüngeren) Teufelsglauben und, gewissermaßen als Anhang, die Abschnitte Wundersagen und Schatzsagen anschließen.

Diese Anlehnung an die neuesten Ergebnisse streng wissenschaftlicher Forschung entbindet mich von der Beigabe eines großen gelehrten Apparates zu den Sagen und erhebt mein Buch wohl eher über ein bloßes Sammelwerk als eine Fülle historischer, philologischer und mythologischer Anmerkungen, wie sie bei Sagensammlungen so beliebt sind. Es läßt sich dabei wohl viel Gelehrsamkeit auskramen, aber diese besteht nur selten vor dem Richterstuhle ernster Kritik. Für die Gruppe lI schien zunächst eine Scheidung in Landesgeschichte, Ortsgeschichte und Familiengeschichte angebracht, während die weitere Gliederung nach chronologischen oder kulturgeschichtlichen Gesichtspunkten erfolgte. Die romantischen Sagen, Gruppe III, machten eine Trennung nach dem Inhalte nicht nötig.

Es war vorauszusehen, daß bei dieser Anordnung allerdings manche Gruppen ineinander übergehen, weil einzelne Züge einer Sage diesem, andere jenem Gebiete angehören. So wird der eine Leser als Gespenstersage ansehen, was der andere für eine Schatzsage hält und ähnliches. Manchmal war es schwer, eine Entscheidung zu treffen: Gar mancher Kobold einer Sagenüberschrift (die aus Pietät in der Regel beibehalten wurden) entpuppte sich als ein schlichter Poltergeist, mancher Zwerg als ein gewöhnliches Gespenst, wofür übrigens die älteren Chronisten oft den Ausdruck „Teufel“ gebrauchen. Aber in den meisten Fällen ergab sich schließlich doch eine stärkere Hinneigung zu der einen Gattung, und wo die Zugehörigkeit zweifelhaft schien, wurde hier immer auf die verwandten Sagen verwiesen.

Zu dieser Einteilung nach dem Stoffe kommt nun die geographische, oder vielleicht darf ich sagen ethnographische Gliederung. Es ist ein Ausblick in die Zukunft, wenn ich den Wunsch äußere, es möchte das germanische und slavische Sagengut gesondert vorgelegt werden können. Heute wäre der Versuch mindestens verfrüht. Dazu fehlt uns noch eine allumfassende Volkskunde aus nur deutschen Gebieten und vor allem ein gleiches Werk der slavischen Nachbarn. Aber es müßte überaus reizvoll sein, auch an den Sagen das Aufeinanderwirken des slavischen und germanischen Völkergedankens auf unserem Kolonialboden zu verfolgen.

Vorläufig müssen wir uns mit einer minder wichtigen, aber doch ergebnisreichen Gruppierung des Materials bescheiden. In Sachsen treten deutlich als besondere Volksstämme hervor: Vogtländer, Erzgebirger, Oberlausitzer und Obersachsen; letztere zerfallen wieder in Meißner und Osterländer (Gegend von Leipzig). Es bedarf noch der gemeinsamen Arbeit von Dialektforschung, Namenkunde und Besiedelungsgeschichte, um diese ethnographischen Einheiten sicher zu umgrenzen; nach ihnen wird später eine Umschaltung einzelner Nummern des Sagenbuchs nötig werden. Für diesmal aber sind die Sagen innerhalb der stofflichen Gruppen nach Verwaltungsbezirken geschieden, die (freilich nur ungefähr) jenen Stammsitzen entsprechen. Es sind die alten Kreise des Landes, der Vogtländische (V), Erzgebirgische (E), Leipziger (LI) und Meißnische Kreis (M), sowie die Oberlausitz (O), zu der wegen ihrer ethnographischen Zugehörigkeit hier auch die ehemaligen Ämter Hohnstein und Stolpen gefügt wurden. Die einem einzelnen Gebiete zukommenden Sagen sind nun im Inhaltsverzeichnis wie im Text meist durch ein ihnen vorgesetztes V, E, L, M oder O zusammengefaßt.

Damit regt schon die Inhaltsübersicht zu wichtigen Vergleichen und Fragen an. Einiges nur will ich andeuten. Wir sehen, daß das Erzgebirge alle anderen Landschaften an Gespenstersagen übertrifft. Es wird zu erwägen sein, ob der Beruf des Bergmanns deren Ausbildung begünstigt hat. Irrlichtersagen fehlen sowohl aus dem Leipziger, wie aus dem Meißnischen Kreise, so daß man versucht ist, an einen Einfluß der Landesnatur zu denken. Der Osten Sachsens stellt sich vornehmlich als das Gebiet der Drachensagen dar. Ist das ein bloßer Zufall, oder haben die Slaven daran besonderen Anteil? Beruht das Vorwalten romantischer Sagen im Südwesten des Vaterlandes auf der Gemütsart seiner Bewohner? Für die Gegend um Rochlitz hat Pfau (Die ältesten Siedelungen der Rochlitzer Pflege, Rochlitz 1900) den Zusammenhang zwischen Gespenstersage und prähistorischen Fundorten erwiesen. Knüpfen sich vielleicht auch die Zwergensagen an vorgeschichtliche Fundstätten, und warum fehlen sie im sächsischen Vogtlande? Die Antwort auf diese und ähnliche Fragen läßt sich hoffentlich an anderer Stelle einmal geben. Nur wenige Sagengruppen erfordern noch kurze Bemerkungen.

Bei den Sagen von Poltergeistern ist die Zeit ihrer Überlieferung zu beachten; sie stammen meist aus der Periode nach dem Dreißigjährigen Kriege. In manchen Teufels- und Gespenstersagen klingen die religiösen Erregungen des 16.–18. Jahrhunderts, besonders Reformation und Calvinismus, wieder. Der Abschnitt Teufelsbündnisse ist von Bedeutung für die Kulturgeschichte. Daß gelehrte Fabeleien, wie gewisse Götter- und Gründungssagen, aus dem Sagenbuche des sächsischen Volkes tunlichst ausgemerzt worden sind, wird jeder Geschichtskenner freudig begrüßen; die beibehaltenen ätiologischen Sagen kennzeichnen sich deutlich als Volksetymologien und können den Ortsforscher kaum irreleiten.

In Teil II, A: Landesgeschichte, sind auch Sagen von einzelnen Orten aufgenommen, die aber in ihrer Gesamtheit zeigen, wie irgend ein Ereignis auf das ganze Land gewirkt hat. Unter die geschichtlichen Sagen habe ich ferner die Erzählungen von den Gold und Edelstein suchenden Walen eingereiht, weil in diesen keine Zwerge zu erblicken sind, wie manche meinen, sondern welsche Abenteurer, die sich durch Akten und andere glaubwürdige Zeugnisse nachweisen lassen.

Endlich noch ein Wort zu den Spottsagen. Trotz naheliegender Bedenken habe ich sie nicht unterdrücken mögen. Johann Rist sagt: „Ein Volk ohne Scherz ist unheimlich, wie ein Wald ohne Gesang.“ Unser Sachsenvolk hat – Gott sei Dank – noch nicht verlernt zu scherzen. Mögen die Betroffenen für solch harmlosen Spott ein herzliches Mitlachen haben und dafür sorgen, daß dieses Buch später auch aus anderen Orten Schildbürgereien zu berichten weiß; denn: „Geteilte Freude ist doppelte Freude.“ Zum Verständnis der Sagensammlung brauche ich nichts mehr hinzuzufügen. In redlichem Bemühen ist mein Buch entstanden; Liebe zur Heimat hat es gefördert. Ich lege es nun mit der Bitte um freundliche Gesinnung in die Hände der Fachgenossen und lade alle Freunde des sächsischen Volkes ein, an der weiteren Sammlung seines Sagenschatzes mitzuhelfen. Dankbar werde ich auch die geringste Gabe empfangen.

Und ein Wort des Dankes ist es auch, mit dem ich schließen will. Es gilt zunächst dem Herrn Verleger für die gediegene und verständnisvolle Ausstattung des Werkes und Herrn Professor O. Seyffert in Dresden für seine künstlerische Mitwirkung dabei. Mein Dank gebührt ferner den Herren Prof. Dr. E. Mogk in Leipzig und Dr. G. Pilk in Dresden für vielfache Anregung und Förderung bei dieser Arbeit und meiner lieben Frau Gertrud für unverdrossene Unterstützung besonders beim Lesen der Korrekturen.

Endlich sage ich schuldigen Dank dem Verein für Sächsische Volkskunde, der auf Anregung Prof. Mogks das vorliegende Buch zum ersten Band in einer Reihe von Einzeldarstellungen bestimmt hat, die in seinem Sinn und mit seiner tätigen Beihilfe das stolze Gebäude der sächsischen Volkskunde gründen sollen. M öge das Sagenbuch ein Baustein sein, der nicht verworfen wird!

Geschrieben in der Heimat, Sebnitz, August 1903.

Alfred Meiche.

Aus: Sagenbuch des Königreichs Sachsen von Dr. Alfred Meiche, Leipzig 1903. S. Schönfeld’s Verlagsbuchhandlung (Richard Carl Schmidt & Co.)

Quelle: https://staatsbibliothek.ewigerbund.org/viewer/image/meiche_sagenbuch_sachsen_1903/9/