Preußen (Preußischer Staat, siehe Karte), der wichtigste Staat im Deutschen Reich, besteht seit 1866 im wesentlichen aus einem zusammenhängenden Gebiet, das freilich eine Anzahl von kleinern Staaten (beide Mecklenburg, die Freien Städte, Oldenburg, Braunschweig, Anhalt, Lippe, Schaumburg-Lippe, Waldeck, Oberhessen, Teile der thüringischen Staaten) umschließt, und grenzt gegen Norden an die Nordsee, Dänemark und die Ostsee, gegen Osten an Rußland und Galizien, gegen Süden an die österreichischen Kronländer Schlesien, Mähren und Böhmen, ferner an das Königreich Sachsen, die thüringischen Staaten, Bayern, das Großherzogtum Hessen, die bayrische Pfalz und Elsaß-Lothringen und gegen Westen an Luxemburg, Belgien und die Niederlande. Getrennt vom preußischen Staatsgebiet sind außer mehreren Enklaven innerhalb der von Preußen umschlossenen Staaten die Kreise Schleusingen, Schmalkalden und Ziegenrück sowie die Exklaven Wandersleben in Thüringen und Hohenzollern in Süddeutschland.
Die äußersten Punkte des Staates, abgesehen von Hohenzollern, sind folgende: der nördlichste bei Nimmersatt, nördlich von Memel, unter 55°54′ nördlicher Breite, der östlichste bei Schilleningken unweit Schirwindt an der Scheschuppe unter 22°53′ östlicher Länge, der südlichste bei Hanweiler am Einfluß der Blies in die Saar unter 49°7′ nördlicher Breite und der westlichste bei Isenbruch im Regierungsbezirk Aachen (4 km von der Maas) unter 5°52′ östlicher Länge. In Rücksicht auf den Flächeninhalt nimmt Preußen die sechste Stelle unter den europäischen Staaten ein, indem es Rußland, Österreich-Ungarn, Frankreich, Spanien und Schweden nachsteht.