Schloss Bückeburg

Bückeburg, Haupt– und Residenzstadt des Fürstentums Schaumburg-Lippe, am Abhang des Harrel und an der Staatsbahnlinie Wustermark-Hamm, 63 m ü. M., hat ein Schloß (seit 1534 Residenz) mit schöner Kapelle, 2 evangelische u. eine kath. Kirche, Synagoge, Gymnasium mit Realprogymnasium, evangel. Schullehrerseminar, fürstliche Bibliothek und (1900) mit der Garnison (ein Jägerbataillon Nr. 7) 5625 meist evang. Einwohner.Wappen von Brückeburg.

Bückeburg ist Sitz der Oberbehörden des Landes, eines Land– und Amtsgerichts, eines Landratsamts und der Niedersächsischen Bank. Die ehemaligen Festungswerke sind in schöne Parkanlagen verwandelt worden. Im nahen Walde liegt das Lustschloß Zum Baum mit dem Grabmal des Feldmarschalls Grafen Wilhelm; auf dem Harrel der Idaturm. – Zum Landgerichtsbezirk B. gehören die zwei Amtsgerichte B. und Stadthagen.

Geschichte

Hervorgegangen aus einer Anfang des 14. Jahrhunderts erbauten Wasserburg, die den Namen der bei Obernkirchen gelegenen „Alten Bückeburg“ erhielt, wurde Bückeburg bereits im Jahre 1365 durch die Verleihung des Fleckenprivilegs in den Rang einer selbstständigen Gemeinde erhoben. Stadtrechte erhielt Bückeburg jedoch erst im Jahre 1609, als Graf Ernst zu Holstein-Schaumburg (1601 – 1622) das Schloss Bückeburg zur Residenz erwählte und die Stadt zum Regierungssitz machte.

Besonders ab Mitte  des 18. Jahrhunderts kamen zahlreiche namhafte Künstler nach Bückeburg, denen die Stadt ihre erste kulturelle Blüte verdankt. Durch die Berufung von Persönlichkeiten wie Thomas Abbt, Johann-Gottfried Herder und Johann-Christoph-Friedrich Bach in das zwischenzeitlich zur Hauptstadt Schaumburg-Lippes avancierte Bückeburg, konnte die Stadt einen festen Platz in der deutschen Geistesgeschichte erlangen.

Als besonders wichtig erwies sich die Verpflichtung des Leibarztes Dr. Bernhard Christoph Faust durch den Fürstenhof. Er hat unter anderem durch die Einführung der Pockenimpfung auf medizinischem Gebiet Hervorragendes geleistet. Noch heute erinnert man sich dieses bedeutenden Mannes beim alle vier Jahre gefeierten „Krengelfest“ der Schulkinder, die an diesem Tage mit einem Krengel (Brezel) für die Teilnahme an der Pockenimpfung belohnt wurden.

Im Zuge der industriellen Entwicklung des 19. Jahrhunderts, die an Bückeburg zunächst recht spurlos vorüberging, wuchs die Zahl der Einwohner auf immerhin ca. 6.500 an.

Von 1907 bis 1909 wirkte der berühmte Schriftsteller Hermann Löns als Redakteur der Schaumburg-Lippischen Landeszeitung in Bückeburg und setzte dieser durch sein satirisches „Duodez“ ein, wenn auch nicht gerade schmeichelhaftes, Denkmal.

Quelle: https://www.bueckeburg.de/de/Leben-in-Bueckeburg/Stadtportrait/Historisches http://www.zeno.org/Meyers-1905/A/B%C3%BCckeburg+%5B1%5D?hl=buckeburg