Warum es den ewigen Bund gibt.
Mit seiner Begründung, auf Grundlage völkerrechtlicher Verträge, erfüllte der ewige Bund den lange und innig gehegten deutschen Wunsch nach innerer Einheit, Rechtsschutz, freier Entfaltung in Selbstbestimmung, Beteiligung des Volkes an der politischen Beschlußfassung, vor allem jedoch den Wunsch nach Frieden.
Besiegelt, als Verfassungswerk mit 78 Artikeln, ist der ewige Bund jedoch weit mehr als eine vertragliche Vereinbarung oder ein politisches Konstrukt. Er ist die lebendige, organische Einheit eines Urvolkes, welches nach Fichte, immer auf deutschem Boden gesessen hat – auch als in der Völkerwanderung Teile von ihm abgewandert sind. So hat die deutsche Nation stets ihre Eigenart, als auch die Vielfalt ihrer Völker und Stämme bewahrt.
Mit dem ewigen Bund vereinten sich 25 deutsche Staaten mit unterschiedlichen Kulturen, Sprachen, Sitten und Gebräuchen zu dieser besonderen Einheit. Doch gerade in der Verschiedenheit seiner Elemente, liegt die wahre Stärke des Bundes: Die Unterschiede werden nicht als Trennung, sondern als bereichernde Vielfalt verstanden, die in ihrer Summe das deutsche Wesen in seiner gesamten Tiefe abbildet.

Der ewige Bund ist mehr als eine bloße Ansammlung von Menschen und Gebieten – er ist auch die Vereinigung eines Volkes, das in seinem Reich lebt, atmet und wächst. Er umfaßt die Menschen als auch das Land mit seinen Dörfern, Städten und Metropolen, darüber hinaus aber auch Wälder, Felder, Wiesen, Flüsse, Seen, Berge und die Tier- und Pflanzenwelt, die darin ihr Zuhause haben. Vom ungeborenen Kind bis zum alten Greis, vom einfachen Arbeiter bis zum Forscher, vom Handwerker bis zum Künstler – sie alle sind Teil eines großen Ganzen. Auch Angehörige anderer Nationen, die im Bundesgebiet leben, tragen ihren Teil bei. Der ewige Bund ist die Nahrung, die Luft, die Sprache und die Gedanken der Deutschen. Kunst, Literatur, Musik und Gewerbe, welche in diesem Bund gedeihen, sind ebenso integraler Bestandteil dieses ewigen Bundes wie die Alltagskultur, die das Leben prägt.
Das sind wir.
Die deutsche Gesellschaft, Kultur und Geschichte formen sich aus den Traditionen, Überzeugungen und täglichen Interaktionen der Deutschen untereinander, während Industrie, Handwerk, Handel, Gewerbe, Landwirtschaft und Innovationen, die wirtschaftliche Kraft des Landes ausmachen. All diese Elemente, von der vielfältigen Natur, über das kulturelle Erbe, bis hin zur modernen Infrastruktur, vereinen sich zu dem, was den ewigen Bund in seinem Innersten ausmacht. Es ist ein komplexes Geflecht aus Leben und Geschichte, was den Kern der Nation bildet.

Dabei stellt der ewige Bund die Verkörperung eines höheren Ideals dar. Er strebt nach Förderung des allgemeinen Wohls sowie der Vervollkommnung aller Dinge und das nicht nur innerhalb seiner geographischen Grenzen, sondern als universeller Beitrag zur Menschheit. Die deutsche Kultur, in all ihrer Vielfalt und Tiefe, besaß und besitzt das Potential, die Menschheit zu inspirieren und zu erheben. Der ewige Bund ist eine Einladung, die Zukunft friedlich zu gestalten und die Verbindung von Natur, Mensch, Technik, Tradition und Geist auf gesunden Grundlagen zu erneuern.
Rückblick ins Reich.
Schutz des Bundesgebietes und des innerhalb desselben gültigen Rechtes, sowie zur Pflege der Wohlfahrt des deutschen Volkes.
So lautet der Staatszweck, zu welchem der ewige Bund im Jahre 1871 geschlossen und gelebt wurde. In den darauf folgenden 40 Friedensjahren übernahmen die Deutschen in vielen Disziplinen die Führung. Die Industrie entwickelte sich mit einer nie dagewesenen Dynamik: Fabriken und Unternehmen schossen in den Städten aus dem Boden und trugen zu einer starken Wirtschaft bei. Die deutsche Ingenieurskunst und der Erfindergeist wurden weltbekannt; sie standen für Qualität, Zuverlässigkeit sowie Innovation und waren Ausdruck eines neuen nationalen Selbstbewußtseins. Deutschland wuchs zu einer der führenden Industrienationen heran, deren Produkte auf der ganzen Welt geschätzt wurden. Gleichzeitig sorgte der technische Fortschritt für neue Arbeitsplätze und eine Aussicht auf bessere Lebensbedingungen, für weite Teile der Bevölkerung.
Trotz all der wirtschaftlichen Dynamik blieb der Geist des Friedens, in der Gesellschaft, eine feste Konstante. Es war eine Zeit der äußeren Stabilität, in der die Menschen ihr Leben gestalten, aufbauen und von einer Zukunft träumen konnten, welche von Zusammenhalt und Sicherheit geprägt war. Der Alltag war bestimmt von einem Gemeinschaftsgefühl, welches durch Vereine, Feste und Traditionen gestärkt wurde. Die Menschen fanden Halt und Freude in ihren sozialen Bindungen und pflegten eine tief verwurzelte Liebe zur Heimat und ihrer Natur, die sie als Quelle der Erholung und Inspiration schätzten.

Aus dieser mentalen, wie wirtschaftlichen Stärke heraus, wagte der ewige Bund – vielleicht zu früh – einen Schritt, der auf die Förderung der gesamten Menschheit und ihrer Wohlfahrt abzielte. Zu einer Zeit, wo für viele Staaten der Krieg ein übliches Mittel für die Durchsetzung ihrer Interessen war, wollte der ewige Bund den Krieg gänzlich abschaffen. Mit dieser Einstellung nahmen seine Vertreter an den Friedenskonferenzen in Den Haag teil: Nach deutschem Willen, sollte die Anrufung unabhängiger, internationaler Schiedsgerichte, bewaffnete Konflikte überflüssig machen. Doch anstatt sich dem hehren deutschen Ziel, des ewigen Weltfriedens anzunähern, verbündete sich halb Europa gegen den deutschen Gesamtstaat und zog ihn 1914, in einen perfide vorbereiteten Krieg, der bis heute andauert. Ende 1918 nutzen die Feinde des ewigen Bundes die Situation aus und stürzen diesen Staat. Das deutsche Friedenswerk wurde mit Gewalt gestoppt und handlungsunfähig gemacht.
Unser Erbe.
Das ist unser Erbe. Nur durch die Anerkennung und die Annahme dieses Erbes können die Deutschen in eine gemeinsame Zukunft aufbrechen. Der ewige Bund ist die Grundlage, auf der die Gilden von Morgen gedeihen werden – eine Zukunft, in der die deutsche Nation heilen kann, in sich selbst vollkommen wird und darüber hinaus auch die Welt an ihrem unverwechselbaren Wesen teilhaben läßt: Der sehnsüchtige deutsche Wunsch nach Freiheit, Gerechtigkeit, Harmonie und Frieden.

In schwankender Zeit gilt es,
das Seine zu behaupten.
– Goethe
